DEDeutsch Text

Barabern ist ein in Vergessenheit geratenes Wort, das im bairischen Dialekt für das schwere Arbeiten steht. Seinen Ursprung hat es im oberitalienischen Wort barabba, dem Landstreicher. Es kam Ende des 19. Jahrhunderts mit italienischen und slawischen Eisenbahnarbeitern nach Bayern und Österreich ‑ und stand lange Zeit für den Erd- und Hilfsarbeiter. Auch das Strawanzen, das nichtsnutzige Herumstreunern, wanderte aus dem Italienischen in die bairisch-österreichische Umgangssprache ein. In diesen Worten drücken sich negative Zuschreibungen an die Fremden, von welchen die Geschichte der Arbeitsmigration begleitet wird ebenso aus wie auch ihre mögliche liebevolle und humorvolle Umdeutung. Sie sind unser gedanklicher Ausgangspunkt für die kritische Erforschung einer Lokal- und Regionalgeschichte der Migration, die wir in ihren globalen Verflechtungen zu lesen beabsichtigen.

Im kostenlosen zweitägigen und zweiphasigen Workshop Barabern und Strawanzen erarbeiten die Teilnehmer*innen zusammen mit den Workshopleiter*innen Elena Messner (Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin, Wien) und Brigita Malenica (Politikwissenschaftlerin und Pädagogin, Hamburg) einen thematisch fokussierten Soundspaziergang zur Migration nach München.

Termine zweiphasiger Workshop:

  • 1./2. Dezember 2018 (Samstag 12-18 & Sonntag 11-17 Uhr)
  • 2./3. Februar 2019 (Samstag 12-18 & Sonntag 11-17 Uhr)
  • Ort Workshop: Lothringer 13_FLORIDA, Lothringerstraße 13, München

Kostenlos. Anmeldung erforderlich (mit kurzem Motivationsstatement) an info@balkanet.de, Betreff: Barabern und Strawanzen.
Termine & Treffpunkt für den öffentlichen Soundspaziergang folgen auf https://floridalothringer13.org