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Warum die Wunde offen bleibt | Why the wound remains open ein Film von Marika Schmiedt

Screening und Gespräch am 11.10.2018 um 19:00 Uhr (english subtitles)
Die Künstlerin Marika Schmiedt ist anwesend./The artist Marika Schmiedt is present.

Der Film „Warum die Wunde offen bleibt“ (2016, 80 min) von Marika Schmiedt beginnt und endet mit der gegenwärtigen Position der Künstlerin als internationale Künstlerin und Aktivistin, deren Werk kontinuierlich zensuriert wurde, die als Person sowohl physisch als auch in den Medien und vor Gericht angegriffen wurde und die für ihre kritische Kunst Todesdrohungen erhielt. „Warum die Wunde offen bleibt“ ist ein eindringliches Portrait davon, was es für Schmiedt und andere Roma und Sinti bedeutet, mit einer traumatischen Vergangenheit zu leben und die „weiße“ Vorherrschaft in Europa zu kritisieren, etwa in jener beharrlichen und unentschuldbaren Verherrlichung der Nazi Vergangenheit des Dichters Josef Weinheber in Kirchstetten.

Als Tour de Force und aus dem Blickwinkel einer feministischen Perspektive zeigt der Film eine Analyse des Aufkommens des Faschismus in Österreich und im Rest von Europa anhand von Interviews mit drei Frauen: der akademisch ausgebildeten, psychosozialen Beraterin und Psychotherapeutin Anna Gleirscher-Entner, der Autorin und Psychoanalytikerin Dr. Elisabeth Brainin und der Aktivistin und Autorin Simone Schönett, deren Diagnosen über die aktuellen politischen, sozialen und psychischen Bedingungen für Roma und Sinti nicht pointierter ausfallen könnten und die viel über die Langzeiteffekte verschiedener Formen von unausgesprochenem und unterdrücktem Rassismus verstörend verdeutlichen. Schmiedts Arbeit sowie die Diskussionen im Film werfen die Frage nach unserer Verantwortung über die Fortführung „weißer“ Vorherrschaft und Gewalt auf.

Marika Schmiedt

geb. 1966, Künstlerin und Aktivistin.
Seit 1999 Recherchen (Zeitzeugen und Gegenwart) zur Verfolgung von Roma und Sinti; die Auseinandersetzung mit der Situation der Roma vor und nach 1945 bildet einen Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit.

born in 1966, visual artist, Aktivist and filmmaker.
Since 1999 – present: Research with survivors (witnesses) of the persecution of Roma and
Sinti (including the Holocaust and the present).
The artistic work focuses on addressing the situation of ethnic Roma before and after 1945.
Academic lecturer in youth and adult education.