DEDeutsch Text
GESPRÄCH MIT ERICH HAAS
2015, 24 Min., OmeU
Ein Filmporträt von Philipp Gufler und Liane Klingler
Mit einer Einführung von Albert Knoll, Vorsitzender Forum Homosexualität München, und anschließender Diskussion mit Erich Haas.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Forum Homosexualität München statt.
Das Filmporträt erzählt die sozialen und politischen Repressionen gegenüber Homosexuellen im Nachkriegsdeutschland anhand eines Gesprächs mit dem 95 Jährigen Erich Haas nach, der als Empfangschef in Hotels in München nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete. Am Stachus, einem damaligen schwulen „Brennpunkt“, lernte Haas 1949 seinen Freund Klaus Linde kennen, mit dem er bis zu dessen Tod 1988 zusammenlebte. Zusammen waren sie Ende der 50er die Besitzer einer kleinen „Herrenbar“ in der Nähe des Isartors, die Haas im Film das erste Mal seitdem wieder besuchte.
Ihr Leben stand im Schatten des §175, der 1872 im deutschen Kaiserreich in Kraft trat, 1935 von den Nazis verschärft wurde und auch nach dem Zweiten Weltkrieg weiter gleichgeschlechtliche Liebe kriminalisierte. Haas und Linde kamen mehrmals mit dem Paragraphen in Berührung, der erst 1969 entschärft wurde.
Ein Gespräch mit Erich Haas über den § 175, die schwule Szene in den 1950er und 60er Jahren, die weiterhin ins gesellschaftlich Unsichtbare gedrängt wurde, und seine Liebe zu Klaus.
Gespräch mit Erich Haas (Ausschnitte) / Interview with Erich Haas (Excerpts) [2014, 25 Min., OmeU] from Liane Klingler and Philipp Gufler. More informations at Forum Homosexualität München.