DEDeutsch Text

“Als Angehöriger der umliegenden Kreativ-Sippschaft, in der dem Täter nach nichts geschaffen wird, liebt er es, Leute aus der U-Bahn zu locken und Ihnen schändliche Lust anzutun. An Trainingsplätzen dreht er Bekenner Homevideos mit besonders geringem Authentizitäts Charakter und von politischem Duktus: von unmittelbar kreatürlich bis existentiell geht es bei der richtigen Auswahl der fremdzitierten Textpassagen mehr um Form als Inhalt. Wenn die Sprache der erzeugten Bilder von Trivialität und Kitsch trieft, der zugrundeliegende Stoff verfälscht ist, und die so erzeugte Fiktion von persönlicher Betroffenheit auf dem Niveau des Musikclips daherkommt, ist es auch mit der schlimmsten Form von Subjektivierung nicht mehr weit und das unternehmerische Selbst hat es sich hier längst bequem gemacht.”

Tabea Elend (*1985) schloss im Februar 2018 sein Diplom an der Akademie in der Klasse von Prof. Markus Oehlen ab. Seine Filme basieren auf der Auseinandersetzung mit popkulturellen Elementen und dem Genre des Horrorfilms.

Anja Kirschners Filme und Video Installationen rekurrieren auf faktische, literarische und popkulturelle Quellen und untersuchen Fragen von Materialität, Digitalität und Narrativität und wie diese Aspekte zu der (De-)Formation von Subjekten und deren politischer Handlungsfähigkeit beitragen. Kirschner wurde 2011 mit dem Jarman Award (UK) ausgezeichnet, und hatte unter anderem Ausstellungen in der Secession, Wien, der Extra City, Antwerpen, dem Neuen Berliner Kunstverein, Berlin. Ihre Filme wurden auf der Berlinale sowie auf zahlreichen internationalen Filmfestivals gezeigt. Derzeit arbeitet sie an einem practice-based PhD bei Prof. Johnny Golding am Royal College of Art in London (2017-2020).