DEDeutsch Text
Solidarisches Artist in Residence-Programm: Um die Räume und Ressourcen des FLORIDA auch während des Lockdowns zu teilen, haben wir drei Resident*innen eingeladen, bei uns zu arbeiten. Da wir aus eigener Erfahrung wissen, dass Residenzprogramme oft in einer Form konzipiert sind, die weniger für die eingeladene*n Resident*in da ist, sondern bei der die Außenwirkung der Institution im Vordergrund steht, wollten wir dieses Verhältnis neu denken. In Austausch mit den drei Residentinnen haben wir deshalb die grundlegenden Parameter Zeit/Geld/Raum/Öffentlichkeit an den Bedarf der jeweiligen Künstlerin angepasst, um sie und ihre Arbeit bestmöglichst unterstützen und daraus für zukünftige Projekte und uns als Institutionsarbeiter*innen lernen zu können.
Care Online-Format: ein safer Space für Künstler*innen in der Krise. Jeder Termin brachte sehr unterschiedliche Themen, Atmosphären und Dynamiken mit sich, aber von allen Teilnehmer*innen wurde eine allgemeine Erschöpfung artikuliert und verschiedene Strategien damit umzugehen.
Beide Formate – die AiR und das Care Online-Format – hängen mit Fragen zusammen, die wir als FLORIDA auf verschiedenen Ebenen nun schon eine ganze Weile verfolgen: Wie können wir als freiberuflich und für wenig Geld arbeitende Künstler*innen in einem Münchner Kunstraum bestehende Bedingungen und Strukturen hinterfragen und verbessern, unter denen Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen im Kunst- und Kulturbetrieb üblicherweise eingeladen werden? Wie können wir gegenseitig realistische und sinnvolle Erwartungen formulieren? Wie kann eine gute Betreuung und Kommunikation aussehen und eine faire Höhe und Art der Bezahlung? Wir wollen uns die Zeit nehmen und geben, die es braucht, um solidarischere Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln.
ENEnglish Text
Solidarity artist in residence program: In order to share the rooms and resources of FLORIDA even during the lockdown, we invited three residents to work with us. Since we know from our own experience that residency programs are often designed in a form that is less there for the invited resident than with the external impact of the institution, we wanted to rethink this relationship. In exchange with the three residents, we have therefore adapted the basic parameters of time/money/space/public to the needs of the respective artist in order to support them and their work as best as possible and to be able to learn from them for future projects and for us as institutional workers.
Care online format: a safe space for artists in crisis. Each appointment brought with it very different themes, atmospheres and dynamics, but a general exhaustion was articulated by all participants and different strategies to deal with it.
Both formats – the AiR and the Care Online format – are related to questions that we as FLORIDA have been pursuing for quite a while now on various levels: How can we, as freelance artists working for little money, live up to the existing conditions in a Munich art space and question and improve structures under which artists and cultural workers are usually invited in the art and cultural sector? How can we formulate realistic and meaningful expectations for each other? How can good support and communication look like and a fair amount and type of payment? We want to take and give ourselves the time it takes to develop more solidary forms of cooperation.